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Denkanstösse: Worauf Sie beim Gestalten Ihrer Website achten sollten

Von Hansjörg Hill (BSC Systemhaus GmbH)
Januar 2009

Blickrichtung der Webseite beachten : Sitzen sie vor ihrer Webseite nicht dahinter!

Schauen Sie sich die Webseiten immer aus der Sicht des Betrachters an. Verschwenden Sie nicht zuviel Entwicklungszeit für aufwendige grafische Spielereien sondern konzentrieren Sie sich viel mehr auf den wesentlichen Inhalt.

Achten Sie auf ein seriöses Erscheinungsbild, eine klare Strukturierung und die leichte Bedienbarkeit Ihrer Webseite. Es sollte möglichst aufgeräumt aussehen, ansonsten würde der Besucher auch ein Chaos bei Ihnen vermuten.

Lassen Sie Ihre Seite nach Fertigstellung von möglichst vielen unterschiedlichen Bekannten (gerne auch themenfremde) kritisch begutachten. Interessant ist nicht die künstlerische Darstellung sondern der Inhalt der Seite. Es nützt Ihnen  also nicht, wenn Sie Lobeshymnen für Ihre Gestaltungskünste ernten. Viel mehr interessiert, ob der Inhalt klar, verständlich und informativ ankommt.

Stellen Sie danach Ihren Testern unter Anderem folgende Fragen:
  • Was ist ihnen auf der Webseite zuerst aufgefallen (Blickführung) und was als 2. und 3. usw.
  • Konnte die Startseite schnell ihr Interesse wecken?
  • Was interessierte sie am meisten?
  • War alles klar verständlich und nachvollziehbar?
  • Wurden wichtige (notwendige) Informationen vermisst?
  • Wie war der inhaltliche Eindruck?
  • Und nicht zu vergessen: Sind ihnen Rechtschreibfehler oder grammatikalische Fehler aufgefallen?

Texte und Bilder lösen Emotionen aus

"Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte" kennt jeder. Aber Vorsicht! Der Schuß kann nach hinten losgehen. Nicht nur dass Bilder vom eigentlich wichtigeren textuellen Inhalt ablenken können, sondern auch die Ladezeit der Webseite verlängern und somit die kostbare Zeit des Besucher verschwenden und er evtl. genervt die Webseite vorzeitig wieder verlässt.

Bilder können auch ein ungewolltes negatives Gefühl auslösen. Man sollte also vorsichtig damit umgehen. Sie haben keinen Einfluss darauf, welches Bild bei dem Besucher welches Gefühl (oder Erlebnis) auslöst.

Beispiel: Ein Bild von einem vollen Terminkalender löst bei dem Einen ein positives Gefühl aus, da er super damit zurecht kommt und viele Termine für ihn auch viele erfolgreiche Geschäfte bedeuten, aber bei einem Anderen ein negatives Gefühl, da er seinen stressigen Alltag vor Augen hat und überfordert ist (Burnout-Syndrom).

Texte verursachen auch Bilder und Filme im Kopf des Betrachters. Dabei sucht sich der Betrachter die Bilder aber selbst aus. Versuchen Sie die richtigen Emotionen anzusprechen. Verzichten Sie auf Verneinungen und vermeiden sie negative "Kopfbilder". Sprechen Sie die positiven Emotionen an und erzeugen sie Begeisterung bei ihren Besuchern.

Das Wichtigste zuerst

Die wichtigsten Informationen (Highlights) sollten auf die oberste Ebene oder auch Startseite. Auf die 2. bzw. 3.Ebene kommen die Besucher Ihrer Seite erst gar nicht, wenn die Startseite für sie schon uninteressant ist. Zählen Sie am besten die Highlights auf und verzichten Sie auf langen Text.

Eröffnen Sie mit einer spannenden Überschrift und wecken Sie gleich zu Beginn das Interesse nach mehr Information. Mit der Floskel "Willkommen bei Firma XY" langweilen Sie ihre Besucher nur. Verwenden Sie z.B.
  • "Sie haben gefunden wonach sie gesucht haben!"
  • "Ihr Erfolg fängt hier an!"
  • "Bei uns sind sie genau richtig!"
  • "So einfach kann die Lösung sein!"

Seien Sie durchaus ein wenig mutig und frech. Aus aktuellem Anlass könnte man auch "Yes We Can!" verwenden.

Sie haben die Aufmerksamkeit erreicht, wenn der Aufmacher den Besucher sofort anspricht. Die ersten 3 – 5 Sekunden sind entscheidend, ob er weiterliest oder nicht. Halten Sie die Spannung auch weiterhin aufrecht, indem der Besucher bei den darauf folgenden Highlights schnell einen Nutzen für sich erkennen kann. Verwenden Sie zum Blickfang die obere Hälfte der Internetseite.

Legen Sie großen Wert auf die Zielgruppe, die Sie ansprechen wollen.

Kurze und klare Aussagen auf der Startseite, die dann auf weiterführende Informationen verlinken. Letztendlich müssen sie den Besucher motivieren, mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Dann haben sie ALLES richtig gemacht. Sie möchten ihren Kunden doch kennenlernen.

Anonyme Besucher Ihrer Website bringen Ihnen kein Geschäft. Halten sie die Informationen also knapp und reizen zur Kontaktaufnahme. Dann können sie ausführliche Informationen nachreichen und aus einem anonymen Besucher kann ein potentieller Kunde werden. Sie haben ihn an der Angel und können an ihm arbeiten.

Überzeugen Sie

Erzählen Sie nicht langweilige Romane, überzeugen Sie mit schlagkräftigen, klaren und belegbaren Aussagen.

Testimonials von Ihren Kunden wirken besser als Eigenlob. Auch Testberichte oder Presseartikel sind überzeugender. Für den Leser sind "Das sagen Andere"-Aussagen viel glaubwürdiger!

Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe ansprechen

Analysieren Sie Ihre Zielgruppe und wecken Sie deren Bedürfnisse. Machen Sie sich klar, welche Zielgruppe Sie erreichen wollen. Beantworten Sie sich immer folgende Fragen:
  • Welche Probleme hat Ihre Zielgruppe?
  • Kann Ihr Angebot deren Problem lösen?
  • Welchen Nutzen hat Ihr Kunde?

Hinterfragen Sie immer wieder, ob Sie das erreicht haben, was die Website bezwecken sollte. Beispielsweise könnten Sie eine Umfrage starten, oder befragen Sie Kunden, die mit Ihnen durch Ihren Internetauftritt Kontakt aufgenommen haben. Dieses Feedback ist eine wertvolle Hilfe.

Langweile vermeiden

Sprechen Sie den Besucher direkt an (Sie-Form) und vermeiden Sie wenn möglich die Wir-Form. Treten Sie mit ihm in den Dialog. Nur einseitige Darstellung von Informationen kann sehr schnell langweilen. Verzichten sie auf Standards, das interessiert niemanden.

Schreiben sie aktiv, locker und unverkrampft. Benutzen sie die Sprache Ihrer Kunden und künsteln Sie nicht.

Niemals zweideutige Aussagen benutzen. Lesen Sie selbst den Text mehrmals laut durch. Achten Sie auf das leichte und flüssige Lesen. Es darf nicht holprig klingen. Der Lesefluss entscheidet über die Motivation des Betrachters zum Weiterlesen.

Stellen sie Sätze evtl. um, damit sie "runder" klingen. Raffen Sie den Text mehrfach. Je kürzer und klarer, desto eher wird er gelesen. Man kann jeden Text noch kürzer ausdrücken. Lassen Sie Unnötiges weg. Kommen sie ohne Umschweife sofort zum Punkt.

Auswertung ist wichtig

Setzen Sie zur Erfolgskontrolle ein geeignetes Tool wie z.B. Google-Analytics ein, um zu sehen wie Betrachter Ihre Seite nutzen:
  • Wo kommen ihre Besucher her?
  • Wie lange ist die Verweildauer?
  • Wie hoch ist die Absprungrate?
  • Welche Seite wird am meisten, welche selten und welche gar nicht angesehen?
  • An welchem Punkt springen die meisten Besucher ab?
  • usw. 

All diese Informationen sind für Sie wichtig um zu erkennen, wo Sie noch etwas verbessern können.

Was Sie vermeiden sollten

Verwenden Sie so wenig wie möglich Links zu anderen Webseiten (am besten gar keine). Jeder Link motiviert ihren Besucher ihre Webseite zu verlassen. Selten findet er den Weg zu ihnen zurück. Es geht jedem doch selbst oft genug so, daß man beim Surfen durch die Welt unterwegs gefundene interessante Webseiten nicht mehr zurückverfolgen kann. Man findet nicht mehr den Weg, wie man auf bestimmte Webseiten gekommen ist. Und im Verlauf zurück zu verfolgen ist viel zu aufwendig und macht daher kaum jemand.

Fordern Sie in Formularen so wenig wie möglich Informationen von Ihren Besuchern. Meist reicht der Name (Firma) die eMail-Adresse oder evtl. eine Rückrufnummer für den Erstkontakt vollkommen aus. Sie geben ihren Besuchern dadurch ein größeres Gefühl von Sicherheit bzgl. Datenmissbrauch.

Wenn man zuviel wissen will (und vor allem Unnötiges) werden Formulare ungern oder erst gar nicht benutzt. Vermeiden Sie bestimmte Worte oder Floskeln wie z.B. "wir versuchen…", "wir bemühen uns…", "wir stehen ihnen jederzeit zur Verfügung."

Daß Sie sich bemühen, das setzt der Kunde voraus, aber daß Sie jederzeit zur Verfügung stehen, das glaubt man eher nicht. Beachten Sie also die Wirkung Ihrer Worte und Ihre Glaubwürdigkeit.

Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur (Ver)Besserung

Beobachten Sie sich beim täglichen Surfen durchs Internet selbst:

Welche Webseiten wirken spontan interessant auf Sie und warum? Was spricht Sie an und was veranlasst Sie, die Webseite zu verlassen. Lesen Sie sich lange umständliche Texte durch? Interessiert sie wirklich die glorreiche Unternehmenspräsentation vom Uropa, der die Firma im 18.Jahrhundert gegründet hat und dem Junior in 4.Generation, der wegen seinem sozialen Engagement das Bundesverdienstkreuz am Bande 1978 erhalten hat? Der Firmensitz, der wegen Platzgründen am Standort Hintertupfelsbach 1933 umziehen musste und erst dadurch eine Expansion in den Bereichen "Klospülung" und "Fussabtreter" möglich war…

Oder interessieren Sie sich für die für Sie wirklich nützlichen Informationen? Sie sind damit nicht alleine. Schenken sie sich den Rest. Das ist vergeudete Mühe!

Zu guter Letzt

Sicherlich handelt es sich hier nur um eine kurze Zusammenfassung, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit erhebt.

Aber keine Website ist perfekt. Oft ertappt man sich auch selbst bei handwerklichen Fehlern. Grund genug um ständig an einem Webauftritt  weiterzuarbeiten, neuste Erkenntnisse einfließen zu lassen und die Aktualität ständig zu pflegen.

Man ist nie fertig mit seiner Arbeit. Das ist auch gut so, da die Besucher ja immer Neues erfahren wollen und eine statische Webseite sehr bald tot ist.